Schleusen & Bootsschleppen
Tipps & Tricks – Inhaltsverzeichnis
- Startseite – Tipps & Tricks
- Kajak vs. Canadier – Welches Boot soll es sein?
- Richtig packen – Die Packliste
- Richtig packen – Das Kanu richtig packen und beladen
- Tourenplanung – Unsere Vorschläge; eure eigenen Ideen
- Auf dem Wasser – Grundregeln zum Verhalten auf dem Wasser
- Auf dem Wasser – Schleusen & Bootsschleppen
- Übernachten & Rasten – Campingplätze, Biwakieren, Feuer & Co.
- Wetter – Wann kann ich paddeln, wann nicht?
- Gefahren – Was muss ich beachten?
Die Schleusen in unserer Seenplatte sind allesamt kostenfrei für die Freizeitschifffahrt. Trotzdem werden die Schleusenwarte ein kleines Trinkgeld als Dankeschön für ihre Arbeit nicht ablehnen.
Wie funktioniert das mit den Schleusen?
In unserem Revier gibt es zahlreiche Schleusen. Die meisten werden von Schleusenwarten betrieben.
Zunächst fahrt ihr an allen wartenden Booten vorbei nach ganz vorn zum Wartebereich. Beim Schild „Wartebereich Sportboote“ haltet ihr an und wartet. Irgendwann wird die Schleuse aufgemacht.
Dann fahren zuerst die Boote aus der Schleuse heraus. Danach wird die Schleusenampel auf „Grün“ gestellt. Nun fahren zuerst die hinter euch wartenden Motorboote an euch vorbei in die Schleuse.
Wenn keine Motorboote mehr in die Schleuse passen, ruft oder winkt der Schleusenwart zu euch rüber; oder er stellt die Ampel einfach auf Rot. Dann fahrt ihr – langsam(!) und rücksichtsvoll; der Schleusenwart schließt die Schleuse nicht, solange ihr nicht drin seid – in die Schleuse rein. Von da ab hört ihr auf das, was der Schleusenwart euch sagt. Haltet euch an der Spundwand fest, denn während des Schleusenvorgangs gibt es Strömung in der Schleuse! Dann werdet ihr hoch oder runter geschleust.
Sobald die Schleusentore geöffnet werden, lauscht auf das, was der Schleusenwart euch sagt! Manchmal lässt er die Motorboote zuerst rausfahren; manchmal die Paddelboote. Das entscheidet er ganz allein so, wie er glaubt, dass es für alle am sichersten ist.
Sobald ihr die Schleuse verlassen habt, haltet euch weit rechts. Entweder wollen die Motorboote, die noch in der Schleuse sind, an euch vorbeifahren; oder die Motorboote, die auf dieser Seite warten, in die Schleuse reinfahren.
Wie funktionieren die manuellen Schleusen?
Einige Schleusen in unserem Revier werden manuell betrieben. Das bedeutet, dass es da keinen Schleusenwart gibt; und dass ihr das Schleusen selbst anstoßen müsst. Die manuellen Schleusen funktionieren also ähnlich, wie die „normalen“ Schleusen; nur, dass ihr hier alles selbst machen müsst.
Im Einfahrts- und Wartebereich der Schleuse steht ein großes Schild, auf dem genau beschrieben ist, wie der Schleusenvorgang funktioniert. Aber im Grunde ist es ganz einfach: ES IST IM REGELFALL NICHT NOTWENDIG, DAS BOOT ZU VERLASSEN. Und innerhalb der Schleuse ist es sogar fast immer verboten.
Irgendwo auf eurer Höhe (und meist auf der rechten Seite kurz vor der Schleuse) ist ein Knopf. Da drückt ihr drauf, dann geht die Schleuse irgendwann auf. Wenn das Licht grün leuchtet (meist, wenn die Schleusentore vollständig geöffnet sind und kein anderes Boot mehr in der Schleuse ist), dürft ihr reinfahren.
In der Schleuse ist wieder ein Knopf in eurer Höhe. Drückt da drauf, dann schließen sich die Tore, der Schleusenvorgang beginnt; und am Ende öffnet sich das andere Schleusentor. Sobald das vollständig geöffnet ist, leuchtet ein grünes Licht auf und ihr könnt eure Paddeltour fortsetzen.
Tipp: Keine Sorge! Die manuellen Schleusen sind vollständig video-überwacht! Wenn irgendwas passieren sollte, dann kann und wird ein Aufpasser eingreifen. Im Regelfall bekommt ihr dann weitere Anweisungen über Lautsprecher. Befolgt diese Anweisungen einfach.
WICHTIG: Achtet bei den manuellen Schleusen ein bisschen auf euer Umfeld! Wenn da noch ein Boot hinter euch kommt, und wenn es noch in die Schleuse passt, dann wartet die paar Minuten, bis es ebenfalls drin ist! So helft ihr der Natur, denn bei jedem Schleusenvorgang werden viele Kubikmeter Wasser bergab gespült und fehlen dann im oberen Bereich der Seen, Flüsse und Kanäle.
Kostet das Schleusen etwas?
Nein. Für die Freizeitschifffahrt ist das Schleusen in allen Schleusen unseres Reviers völlig kostenfrei. Natürlich freut sich der Schleusenwart über ein Trinkgeld. Aber es ist nicht verpflichtend. Die Berufsschifffahrt (Fahrgastschiffe, Frachter, etc.) muss allerdings für das Schleusen bezahlen. Daher hat sie auch Vorfahrt vor der Freizeit-Schifffahrt.
Werde ich mit meinem Kanu immer geschleust?
Bei jedem Schleusenvorgang werden viele Dutzend Kubikmeter Wasser aus dem oberen Bereich in den unteren Bereich abgelassen. Daher wirst du mit deinem kleinen Kanu nur geschleust werden, wenn ein paar mehr als nur dein einzelnes Boot an der Schleuse warten. In der Hochsaison wird das kein Problem sein, doch je früher die Vorsaison oder je später die Nachsaison, desto eher wirst du auch schon mal eine Weile warten müssen, bevor die Schleuse für dich aufgeht.
Kann ich die Wartezeit an der Schleuse vermeiden?
Fast alle Schleusen haben auch Kanu-Loren. Das sind Gleise mit Wagen für die Kanus. Damit kann man jederzeit an der Schleuse vorbei; ohne durch die Schleuse durch zu müssen. Allerdings wird es gerade in der Hochsaison passieren, dass auch an den Loren ein gewisser Andrang ist. Doch selbst dann geht es hier meist schneller als an der Schleuse.
Tipp: Bevor du dich gegen die Schleuse entscheidest, schaue dir an, wie viele Kanus an der Schleuse bzw. an der Lore warten. Wenn abzusehen ist, dass du mit dem nächsten Schleusengang durchkommst; aber an der Lore noch mehr Boote anstehen, als die voraussichtliche Wartezeit an der Schleuse dauert; dann ist „Nichtstun & auf die Schleuse warten“ manchmal die bessere Wahl. Und umgekehrt.
Wie funktionieren die Loren für die Kanus?
Fahre an den Kanusteg vor der Schleuse heran. Steige aus. Suche den Wagen, der auf dem Gleis steht. Hole ihn zu deinem Boot. Hebe das Boot darauf. Fahre die Lore zur anderen Seite. Hebe das Boot ins Wasser. Steige ein. Fahre weiter.
Viele der Kanu-Loren sind „Wasser-zu-Wasser“-Loren. Das heißt, du kannst die Lore so tief ins Wasser fahren, dass du das komplette, beladene Boot direkt auf die Lore fahren kannst. Dann ziehst du die Lore auf die andere Seite bis ins Wasser hinein. Dort schwimmt das Boot auf, du ziehst es etwas beiseite und fährst weiter.
Manche Kanu-Loren sind Trocken-Loren. Dann entlädst du das Boot so weit, dass du es anheben kannst, holst dir die Lore, wuchtest das Boot auf die Lore, fährst zur anderen Seite, wuchtest das Boot ins Wasser; gehst zurück und holst den Rest deiner Sachen, packst alles ins Boot und fährst weiter.
Vorteil: Diese Loren haben keine Öffnungszeiten. Sie stehen dir rund um die Uhr zur Verfügung. Außerdem helfen sie, die Natur zu schützen, denn jeder vermiedene Schleusen-Vorgang reduziert die Wassermenge, die im oberen Bereich der Seen abgenommen wird.
Haben alle Schleusen solche Loren für Kanus?
Nein. Viele Schleusen haben entweder eine solche Gleis-Lore oder die Möglichkeit der manuellen Umtrage (Selbst ist der Mann bzw. die Frau!). Aber einige Schleusen lassen sich nicht ohne Weiteres umgehen. Dann muss man größere Wege in Kauf nehmen oder damit leben, dass man an der Schleuse warten muss.
Hinweis: Bei der Tourenbesprechung zu Beginn deiner Tour erklären wir dir genauer, was dich bei den Schleusen auf deiner Tour erwartet; und welche Optionen bzw. Alternativen du hast.