Übernachten & Rasten – Campingplätze, Biwakieren, Feuer & Co.
Tipps & Tricks – Inhaltsverzeichnis
- Startseite – Tipps & Tricks
- Kajak vs. Canadier – Welches Boot soll es sein?
- Richtig packen – Die Packliste
- Richtig packen – Das Kanu richtig packen und beladen
- Tourenplanung – Unsere Vorschläge; eure eigenen Ideen
- Auf dem Wasser – Grundregeln zum Verhalten auf dem Wasser
- Auf dem Wasser – Schleusen & Bootsschleppen
- Übernachten & Rasten – Campingplätze, Biwakieren, Feuer & Co.
- Wetter – Wann kann ich paddeln, wann nicht?
- Gefahren – Was muss ich beachten?
Ihr fahrt hier in Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten, sowie im Müritz Nationalpark. Außerdem durchquert ihr verschiedene Vogelschutzzonen und fahrt an Sperrgebieten für den Natur-, Flora- und Faunaschutz vorbei. Das bedeutet zum Einen: Ihr seid hier mitten in der Natur. Und vielfach ist das nicht irgendeine Kultur-Natur, sondern oft wilde, ursprüngliche Natur. GENAU DESHALB kommt ihr sicher her. Darum helft uns, unsere Natur zu bewahren und dort zu renaturieren, wo es geht! (mehr zum Naturschutz findest du hier)
Wo darf ich rasten?
Generell halten wir nur auf ausdrücklich ausgewiesenen Rastplätzen. Welche das sind, findest du auf den Wasserwanderkarten. (Falls du keine hast, kannst du bei uns eine Karte erwerben.) Wenn wir unsicher sind, ob der Platz hier vor uns ein ausgewiesener Rastplatz ist oder nicht, dann fahren wir weiter.
Auch örtliche Fischer, wassernahe Gaststätten und Imbisse und andere Service-Anbieter sehen es oft sogar gern, wenn ihr bei ihnen anlegt. Achtet in dem Fall darauf, dass ihr mit eurem Boot nicht mehr Platz beansprucht, als unbedingt notwendig. Im umgekehrten Fall – ihr noch auf dem Wasser, während andere viel Platz an der Anlegestelle beanspruchen – wärt ihr sicherlich auch nicht erfreut, wenn ihr wegen solcher gedankenloser Mitmenschen nicht anlegen könnt, obwohl ihr gern anlegen würdet.
Tipp: Bindet euer Kanu nicht einfach mitten am Steg oder an der Anlandestelle, sondern an anderen Kanus fest, um Platz zu sparen. Wenn die anderen losfahren wollen, dann unterstützt sie dabei und rückt danach wieder zusammen. Wenn ihr euer Boot an Land ziehen könnt, dann macht das. Zieht das Boot von der Anlandestelle weg, so dass auch andere noch Platz finden können.
Natürlich dürfen wir auch an Campinplätzen und vielen Badestränden rasten. Dort halten wir uns jedoch an die lokalen Regeln. Nicht an jeder Badestelle ist es erlaubt oder gern gesehen, dass wir da mitten zwischen die Badenden fahren. Stattdessen halten wir uns ganz am Rand oder legen mit dem Boot nebenan an einer freien Stelle an.
Campingplätze haben oft ausgewiesene Anlandestellen für Boote. Schaut euch den Platz erst mal in Ruhe vom Wasser aus an. Sucht die Stelle, wo ihr anlanden sollt/könnt. Fragt im Zweifel Leute, die auf den Stegen oder am Ufer stehen; oft kennen sie die Stellen bereits und können euch den Weg dorthin weisen.
An Steganlagen ist das Rasten oft auch möglich. Achtet jedoch darauf, ob es sich um eine öffentliche oder eine private Steganlage handelt. Das Anlegen an privaten Steganlagen ist nur nach Erlaubnis des Eigentümers möglich. Das Anlegen an öffentlichen Steganlagen ist auch nicht überall bzw. nicht am ganzen Steg erlaubt oder erwünscht. Wenn ihr dort anlegen wollt, achtet darauf, dass weder ihr noch euer Boot andere Leute behindert oder gar gefährdet.
- In Landschaftsschutzgebieten ist das vorsichtige(!) Betreten des Ufers (beispielsweise zum Entwässern der Blase) meist geduldet.
- In Naturschutzgebieten und im Nationalpark ist es jedoch strikt untersagt.
Was mache ich, wenn ich dringend auf die Toilette muss?
Zunächst einmal solltest du so zu planen versuchen, dass du in solchen Fällen einen Halt auf einem Campingplatz oder an einer Badestelle einlegst. Viele Badestellen – ganz besonders die gut besuchten – verfügen über Dixie-Toiletten. Und ausnahmslos alle Campingplätze haben mehr oder weniger komfortable Toiletten.
Wenn es aber ganz plötzlich drückt, dann hilft nichts: Dann musst du ans Land fahren.
In diesem Fall entferne dich nicht vom Ufer, sondern hocke oder stelle dich direkt am Ufer hin und verrichte dein Geschäft! Jeder Schritt, den du in der Uferzone machst, beschädigt nachhaltig die Natur. Und die braucht dann Jahre oder sogar Jahrzehnte, um den Schaden, den du beim Klogang anrichtest, zu reparieren. Daher vermeide es, Schaden anzurichten!
Nimm auch ALLES mit, was du so an Toilettenartikeln brauchst, um dein Geschäft zu verrichten! Das heißt: AUCH DAS BENUTZTE KLOPAPIER! Und ganz besonders gilt das für die momentan so beliebten Feuchttücher! Die sind eine reine Katastrophe für die Natur, denn die verrotten nicht nur schlecht, die sind auch voller natur-schädigender Chemikalien. Stopfe alles in eine kleine Mülltüte und entsorge es an der nächsten legalen Raststelle oder am nächsten Campingplatz.
Tipp: Eine kleine Mülltüte wie einen Handschuh über die Hand ziehen und so das benutzte Papier einsammeln, indem du die Tüte über den Müll krempelst.
Hinterlasse nichts, außer deinen Stoffwechsel-Endprodukten! (Und selbst die kannst du – wie man es mit der Hundekacke macht – einsammeln.)
Darf ich außerhalb von Campingplätzen biwakieren?
Zelten, Campen und Biwakieren sind außerhalb von Campingplätzen untersagt. Das gilt auch für Raststellen.
Als „biwakieren“ bezeichnet man das längere Rasten ohne den Aufbau eines Zeltes. Meist wird dazu ein Tarp (also eine meist quadratische Plane) gespannt, unter dem man dann im Schlafsack liegt. Es gibt noch eine ganze Reihe von Einschränkungen, Vorschriften und Regeln, wie sich das Biwakieren vom Zelten und Campieren abgrenzt, aber die musst du gar nicht kennen, denn …
… das Biwakieren außerhalb von Campingplätzen ist komplett verboten. Die einzige Ausnahme wäre, dass extreme Wetterbedingungen dich an Land gezwungen haben und du keinen Campingplatz erreichen kannst. Doch wenn du das nicht wirklich gut begründen kannst, kann die Strafe für das Biwakieren durchaus schnell 4-stellig werden. Und selbst in diesem Fall wäre nur ein Not-Biwak geduldet. Sobald du also Hocker, Kocher und andere Campingutensilien auspackst, wird es immer teurer.
Darf ich an jedem Campingplatz anhalten?
Als Wasserwanderer dürfen wir nur an ausgewiesenen Rastplätzen und Campingplätzen rasten. Im Gegenzug gilt der Kompromiss, dass JEDER Campingplatz uns Wasserwanderer für eine Nacht aufnehmen muss.
Daher: Ja, du darfst an JEDEM Campingplatz in unserer Seenplatte anhalten. Für eine Rast. Oder für eine Übernachtung. Die meisten Campingplätze verlangen auch keine Voranmeldung. Ausnahmen davon sind lediglich einige kleine Campingplätze und das Hexenwäldchen in Blankenförde/Kakeldütt.
Die meisten Campingplätze haben ihre Wasserwanderer-Wiesen direkt am Wasser in der Nähe der Einsetzstelle. Schaut euch um und macht nach, was die anderen machen. Im Zweifel fragt Dauercamper oder Mitarbeiter auf dem Campingplatz, bevor ihr euch einrichtet. So erspart ihr euch das mühselige Umziehen auf dem Campingplatz.
Muss ich mich an den Campingplätzen vorher anmelden?
Die meisten Zeltplätze in unserer Seenplatte verlangen keine Voranmeldung eurer Übernachtung. Einfach hinfahren, das Zelt aufschlagen und abends oder morgens zur Anmeldung gehen. Ausnahme: Das Hexenwäldchen (Blankenförde/Kakeldütt) verlangt eine Voranmeldung ab 3 Personen.
Außerdem ist es klug, sich gerade auf den kleineren Zeltplätzen, die hoch frequentiert sind, zumindest nach ausreichend Platz zu erkundigen, wenn ihr mit vielen Leuten (und Zelten) unterwegs seid. So ist beispielsweise der Campingplatz in Wustrow so schön, aber auch so klein; und obendrein ein Durchgangs-Zeltplatz für die Havelquell-Tour, dass es manchmal passieren kann, dass man dort keinen Platz mehr bekommt, weil die Belegungsgrenze erreicht ist.
Tipp: Sollte es euch passieren, dass ihr an einem Campingplatz abgewiesen werdet (was höchst unwahrscheinlich ist), dann ist der nächste Campingplatz selten mehr als 1-2 Paddelstunden entfernt.
Tipp: Benutzt euren gesunden Menschenverstand! Wenn ihr auf einen Campingplatz fahrt, auf den alle fahren – beispielsweise kleiner Campingplatz + Hochsaison -, dann ist es klug, sich vorher zu erkundigen bzw. einen Platz zu reservieren. Ruft einfach dort an und sagt, dass ihr als Wasserwanderer auf der Durchreise seid.
Kann ich auf Campingplätzen Wäsche waschen?
Die meisten Campingplätze haben ein erweitertes Service-Angebot. Dazu gehören auch Waschmaschinen, Trockner, gelegentlich sogar Geschirrspüler & Co.
Ist das Wasser auf den Campingplätzen Trinkwasser?
Ja, das Wasser aus der Leitung ist fast immer trinkbar, auch wenn da nicht ausdrücklich „Trinkwasser“ dransteht. Lediglich von Hähnen, an denen „Brauchwasser“ steht, würde ich nichts trinken.
Wo wasche ich auf dem Campingplatz mein Geschirr ab?
Alle Campingplätze an der Seenplatte haben eigene Service-Stationen für das Abwaschen des Geschirrs und Bestecks. Benutzt diese! Der Umwelt zuliebe. Meist findet man diese Service-Stationen an den oder in der Nähe der Sanitärgebäude (Toiletten).
Kann ich auf den Campingplätzen duschen?
Fast alle Campingplätze an der Seenplatte verfügen über Duschen. Manche muss man mit 1-Euro-Stücken füttern, andere haben Chips, die man an der Anmeldung bekommt; wieder andere haben chip-gesteuerte „Abbuchungssysteme“. Was genau auf eurem Campingplatz eingesetzt wird, findet ihr heraus, wenn ihr Mitarbeiter des Platzes, Dauercamper oder einfach frisch geduscht aussehende Mitcamper fragt.
Was mache ich bei der Übernachtung mit dem Boot?
Der kluge Wasserwanderer räumt das Boot komplett leer und dreht es dann auf den Rücken. So kann auch ein möglicher nächtlicher Regen oder der morgendliche Tau dem Bootsinneren nichts anhaben und man kann morgens auf trockenen Sitzen hocken.
Nehmt euer gesamtes Material – Paddel, Schwimmwesten, Gepäck – mit zum Zelt. Nicht so sehr, weil es geklaut werden könnte; sondern, weil vieles auf den Campingplätzen sehr ähnlich aussieht. Und irgendwann kommt ein zerstreuter Paddler, sieht auf der Suche nach seinem Paddel dein Paddel herumliegen und sammelt es im Glauben, es wäre seins, einfach ein. Dann ist zwar seins nun immer noch übrig; aber das musst nun du suchen.
Muss ich das Boot nicht anschließen?
Nein, unsere Seenplatte ist zwar groß, aber nicht endlos. Und insbesondere Leihboote fallen schnell auf. In den vergangenen Jahren ist noch nie ein Boot gestohlen worden.
Wenn du aber nachts nicht schlafen kannst, weil dein Boot nicht angeschlossen ist, dann lege es direkt neben dein Zelt. Sollten Diebe es wegtragen wollen, wirst du es hören.
Darf ich außerhalb von Campingplätzen Feuer machen?
Schlicht und einfach: Nein! Unter keinen Umständen!
Darf ich auf Campingplätzen Feuer machen?
Ja, die meisten Campingplätze haben mehrere Feuerstellen, auf denen man bis zur Waldbrandwarnstufe 3 Feuer machen kann. Im Regelfall darf man auch rund um den Campingplatz Feuerholz aufsammeln. Dabei gilt als gesetzliche Grundlage: Alles Holz, das allein und ohne äußere Einwirkung vom Baum gefallen ist, und das den Durchmesser von 8 cm nicht überschreitet, darf aufgesammelt und verbrannt werden.
Tipp: Vielfach verkaufen die Campingplätze auch Feuerholz oder stellen es sogar kostenfrei zur Verfügung. Fragt einfach mal nach!
Darf ich auf Campingplätzen grillen?
Ja, bis zur Waldbrandwarnstufe 3 ist das Grillen auf den meisten Campingplätzen erlaubt, wenn dies den Untergrund (Wiese) nicht beschädigt. Einige Campingplätze verlangen, dass man nur an und über den Feuerstellen grillen darf. Andere erlauben das Grillen direkt vor dem Zelt. Und wieder andere haben ausgewiesene Grillplätze; oft mit bereitgestellten Grills. Fragt im Zweifel die Mitarbeiter oder Dauercamper auf dem Campingplatz, wie die lokale Regel ist!
Bekomme ich Grillfleisch und Grillkohle auf dem Campingplatz?
Die meisten Campingplätze sind daran interessiert, dass ihre Gäste sich wohlfühlen. Grillen gehört durchaus dazu. Daher werdet ihr auf den Campingplätzen meist auch Grillfleisch und Grillkohle bekommen. Da der Bedarf jedoch oft schwer abzuschätzen ist – an manchen Tagen will niemand grillen; an anderen Tagen alle auf einmal – kann es jedoch vorkommen, dass der Vorrat bereits ausverkauft ist. Das gilt insbesondere für kleinere Campingplätze, die keine große Vorratshaltung haben.